"Multisensorischer Unterricht wird umso wichtiger, je lernungewohnter die Kursteilnehmenden sind." (Zitat aus DaF unterrichten von Klett, S. 10)
Ja. Das kann ich voll und ganz unterschreiben. Dieses Phänomen tritt zudem nicht nur für den DaF oder DaZ- Unterricht zu, sondern allgemein für jeden Unterricht und mit jeder Alters- und Teilnehmergruppe. :)
Multisensorisch bedeutet dabei, dass man im Unterricht Methoden einbringt, die die verschiedenen Sinne der TN ansprechen und sie so entsprechend ihrer Begabungen lernen können. Der Dozent vermittelt die Sprache (oder allgemein den Inhalt) unter Einbezug von Augen, Ohren, Bewegung und Tastsinn.
Ein schönes Beispiel dafür sind Bildkarten. Auf diesen Karten sind die Begriffe als Wort geschrieben und als Bild gedruckt. Dh. der Dozent spricht das Wort und zeigt das Bild. Der Teilnehmer hört und sieht. Ah. Auditiv-visuelle Typen sind angesprochen.
Kunstbegabte Kollegen zeichnen auch regelmäßig passende Figuren/Bilder an die Tafel. Das hilft den Teilnehmern sehr, da sie damit auch noch etwas Auflockerung und Spaß im getakteten Integrationskurs haben.
Ein gutes Beispiel dafür ist Adventure Learning. Also einfach gesagt, man geht mit dem Kurs raus und lernt am Ort des Geschehens. Stellen wir uns vor, im Kurs wird gerade das Thema "Einkaufen" behandelt. Lernen mit allen Sinnen wäre gegeben, wenn man nach einer Einführung mit den Teilnehmern in die Kaufhalle oder die Geschäfte geht und praxisnah Dinge benennt, Dialoge führt und gemeinsame Erfahrungen macht.
Eine Kollegin hatte in ihrem A1 Kurs beim Thema "Essen" ein Picknick mit ihren 6 Teilnehmern gemacht. Jeder brachte etwas zu Essen mit. Es wurde darüber gesprochen, was es ist, dann wurde gekostet, es mit Adjektiven beschrieben, einfache Dialoge zu dem Thema geführt und Erfahrungen ausgetauscht. Da das Picknick an einem schönen Ort stattfand, wurde auch über den Park und den See gesprochen. Alle hatten eine schöne Zeit.
In diesem Sinne, genießt den Frühling und geht mehr picknicken.
Eure Sunny
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